warum deutschland nur noch das ist, was es nicht nicht ist
Gibt es eine deutsche Identität? An dieser Frage scheiden sich seit langem die deutschen Geister. Die einen lehnen jede Form der nationalen Identität als niedrigen Nationalismus und dumpfe Deutschtümelei ab. Die anderen beklagen, dass es den Deutschen bisher nicht gelungen ist, sich auf ein paar positiv besetzte Symbole der kollektiven Identifikation zu einigen. Eine dritte Gruppe schließlich glaubt nicht an die These der fehlenden deutschen Identität. Sie sieht in jedem noch so schamhaft versteckten schwarz-rot-gelben Wimpelchen ein untrügliches Zeichen dafür, dass es auch hierzulande ein ganz eigenes Nationalbewusstsein gibt.
Der Einfachheit halber wollen wir die drei Gruppen als Moralisten, Realisten und Konstruktivisten bezeichnen. Der Moralist versucht uns zu überzeugen, dass die Welt so ist, wie sie sein sollte ... oder dass sie zumindest auf gutem Weg dahin ist. Der Realist stellt sich am liebsten breitbeinig dem Moralisten in den Weg und mahnt erhobenen Zeigefingers, dass die Welt fast nie so ist, wie sie sein sollte - und dass wir uns endlich damit abfinden sollten. Der Konstruktivist schließlich stellt Moralisten und Realisten gleichzeitig ein Beinchen und erklärt, dass es objektive Realitäten überhaupt nicht gibt und dass die Welt immer nur so aussieht, wie wir sie sehen wollen. Identität existiert dann nur als kollektiv konstruierte Identität ... oder eben nicht.
Wer nach dieser langen Vorrede noch nicht abgeschaltet hat, wird sich irgendwann leise fragen, wer von den Dreien denn nun Recht hat. Nun, die Antwort ist einfach: Alle drei haben Recht. Denn implizit, also zwischen den Zeilen, deuten alle drei Meinungen auf eine ganz besondere Form der deutschen Identität hin, die gerade in jüngster Zeit immer deutlicher zum Vorschein kommt: Die Identität durch Exklusion.
Kollektive Identität wird normalerweise als die Summe der gemeinsamen Merkmale einer Gruppe von Menschen definiert. Sie ist also das, was die Mitglieder eines Vereins oder die Bewohner eines Landes verbindet. Kollektive Identität beruht auf dem Prinzip der Inklusion, das heißt gemeinsame Eigenschaften werden als typisch deutsch, amerikanisch oder französisch hervorgehoben und durch einfache Symbole (Flaggen, Hymnen oder gemeinsamen Gründungsmythen) repräsentiert. Nun ist mit den traditionellen deutschen Tugenden - Pünktlichkeit, Fleiß und Gründlichkeit, um nur ein paar zu nennen - spätestens seit den Verbrechen des dritten Reichs kein Staat mehr zu machen. Gleichzeitig können neue, modernere Eigenschaften im Potpourri der Globalisierung kaum mehr einem einzelnen Land zugeschrieben werden. Eine Identifikation durch gemeinsame Werte und Eigenschaften fällt den Deutschen daher sehr sehr schwer.
Wenn aber eine positive Identität auf der Basis einer Reihe gemeinsamer Eigenschaften nicht möglich ist, bleibt nur ein Ausweg: Man definiert sich durch das, was man nicht ist oder nicht sein will. Und diese Form der negativen Identitätsbildung durch Ausgrenzung ist in Deutschland schon weiter fortgeschritten, als mancher annehmen möchte. So definieren sich die Deutschen immer häufiger dadurch, dass sie gegen etwas sind. Gegen Tierversuche, gegen Bürokratie, gegen militärische Interventionen oder gegen das Rauchen in der Öffentlichkeit. Das drückt sich nicht nur in der Werbung aus, wo fast nur noch mitgeteilt wird, was das jeweilige Produkt nicht ist (ohne Gentechnik, ohne Farb- und Konservierungsstoffe, ohne künstliche Aromen, strahlungsarm, ohne Zucker etc.), sondern auch in der Politik, wo Gebote immer mehr durch Verbote aller Art ersetzt werden. Dabei scheint der identitätsstiftende Gehalt eines Verbotes umso größer zu sein, je stärker es in die persönliche Privatsphäre eingreift. Verwundern muss das niemanden, denn nur wenn ein kollektives Verbot von jedem Einzelnen verinnerlicht wird, kann es identitätsstiftende Wirkung entfalten.
Wie sehr wir das Verbot als Identifikationsstifter schon verinnerlicht haben, kann man gerade in der urdeutschen Zeitschrift ADAC motorwelt nachlesen. In selbstgerechter Weltverbesserermanier hat sie ihre Leser befragt, was künftig in Deutschland beim Autofahren noch verboten werden müsse. Und anstatt sich über die absurde Frage zu wundern, antworteten die Leser fleißig und empörten sich über so unterschiedliche Dinge wie Zeitunglesen (über 90%), Rauchen (56%) oder laute Musik hören (ich hab leider vergessen wieviele Prozent dagegen waren). Nur das Bedienen von Navigationsgeräten soll während der Fahrt auch weiterhin erlaubt bleiben - lediglich 40 Prozent der Befragten wollten auch das verbieten.
In so einem Klima, in dem sozialer Zusammenhalt nur noch über möglichst sinnfreie Verbote erzeugt werden kann, verwundert es auch nicht, dass der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske gerade in der Bild am Sonntag zu einem deutschlandweiten Verbot von Plastiktüten aufgerufen hat. Wenn man den Deutschen schon von weitem an seinen von zusammengeknüllten Jutesäckchen ausgebeulten Jacken- und Hosentaschen erkennt, so die unbestreitbare Logik, kann das nicht nur der Umwelt, sondern auch der deutschen Identität nur gut tun.
Moralisten, Realisten und Konstruktivisten werden diese Entwicklungen sicher völlig unterschiedlich bewerten. Aber dass die deutsche Identität heute nur noch eine Rest-Identität ist, also eine Gemeinsamkeit, die nicht positiv definiert werden kann, sondern erst dadurch zustande kommt, dass alles Unerwünschte sukzessive aus der eigenen Selbstbeschreibung ausgeschlossen wird, wird keiner von ihnen bestreiten. Irgendwie ist die Form der doppelten Verneinung, also dass Deutschland nur noch das ist, was es nicht nicht ist, ja auch eine typisch deutsche Denkfigur.
Nachtrag: Bei citronengras gibt es das perfekte Bild zu diesem Beitrag.
Der Einfachheit halber wollen wir die drei Gruppen als Moralisten, Realisten und Konstruktivisten bezeichnen. Der Moralist versucht uns zu überzeugen, dass die Welt so ist, wie sie sein sollte ... oder dass sie zumindest auf gutem Weg dahin ist. Der Realist stellt sich am liebsten breitbeinig dem Moralisten in den Weg und mahnt erhobenen Zeigefingers, dass die Welt fast nie so ist, wie sie sein sollte - und dass wir uns endlich damit abfinden sollten. Der Konstruktivist schließlich stellt Moralisten und Realisten gleichzeitig ein Beinchen und erklärt, dass es objektive Realitäten überhaupt nicht gibt und dass die Welt immer nur so aussieht, wie wir sie sehen wollen. Identität existiert dann nur als kollektiv konstruierte Identität ... oder eben nicht.
Wer nach dieser langen Vorrede noch nicht abgeschaltet hat, wird sich irgendwann leise fragen, wer von den Dreien denn nun Recht hat. Nun, die Antwort ist einfach: Alle drei haben Recht. Denn implizit, also zwischen den Zeilen, deuten alle drei Meinungen auf eine ganz besondere Form der deutschen Identität hin, die gerade in jüngster Zeit immer deutlicher zum Vorschein kommt: Die Identität durch Exklusion.
Kollektive Identität wird normalerweise als die Summe der gemeinsamen Merkmale einer Gruppe von Menschen definiert. Sie ist also das, was die Mitglieder eines Vereins oder die Bewohner eines Landes verbindet. Kollektive Identität beruht auf dem Prinzip der Inklusion, das heißt gemeinsame Eigenschaften werden als typisch deutsch, amerikanisch oder französisch hervorgehoben und durch einfache Symbole (Flaggen, Hymnen oder gemeinsamen Gründungsmythen) repräsentiert. Nun ist mit den traditionellen deutschen Tugenden - Pünktlichkeit, Fleiß und Gründlichkeit, um nur ein paar zu nennen - spätestens seit den Verbrechen des dritten Reichs kein Staat mehr zu machen. Gleichzeitig können neue, modernere Eigenschaften im Potpourri der Globalisierung kaum mehr einem einzelnen Land zugeschrieben werden. Eine Identifikation durch gemeinsame Werte und Eigenschaften fällt den Deutschen daher sehr sehr schwer.
Wenn aber eine positive Identität auf der Basis einer Reihe gemeinsamer Eigenschaften nicht möglich ist, bleibt nur ein Ausweg: Man definiert sich durch das, was man nicht ist oder nicht sein will. Und diese Form der negativen Identitätsbildung durch Ausgrenzung ist in Deutschland schon weiter fortgeschritten, als mancher annehmen möchte. So definieren sich die Deutschen immer häufiger dadurch, dass sie gegen etwas sind. Gegen Tierversuche, gegen Bürokratie, gegen militärische Interventionen oder gegen das Rauchen in der Öffentlichkeit. Das drückt sich nicht nur in der Werbung aus, wo fast nur noch mitgeteilt wird, was das jeweilige Produkt nicht ist (ohne Gentechnik, ohne Farb- und Konservierungsstoffe, ohne künstliche Aromen, strahlungsarm, ohne Zucker etc.), sondern auch in der Politik, wo Gebote immer mehr durch Verbote aller Art ersetzt werden. Dabei scheint der identitätsstiftende Gehalt eines Verbotes umso größer zu sein, je stärker es in die persönliche Privatsphäre eingreift. Verwundern muss das niemanden, denn nur wenn ein kollektives Verbot von jedem Einzelnen verinnerlicht wird, kann es identitätsstiftende Wirkung entfalten.
Wie sehr wir das Verbot als Identifikationsstifter schon verinnerlicht haben, kann man gerade in der urdeutschen Zeitschrift ADAC motorwelt nachlesen. In selbstgerechter Weltverbesserermanier hat sie ihre Leser befragt, was künftig in Deutschland beim Autofahren noch verboten werden müsse. Und anstatt sich über die absurde Frage zu wundern, antworteten die Leser fleißig und empörten sich über so unterschiedliche Dinge wie Zeitunglesen (über 90%), Rauchen (56%) oder laute Musik hören (ich hab leider vergessen wieviele Prozent dagegen waren). Nur das Bedienen von Navigationsgeräten soll während der Fahrt auch weiterhin erlaubt bleiben - lediglich 40 Prozent der Befragten wollten auch das verbieten.
In so einem Klima, in dem sozialer Zusammenhalt nur noch über möglichst sinnfreie Verbote erzeugt werden kann, verwundert es auch nicht, dass der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske gerade in der Bild am Sonntag zu einem deutschlandweiten Verbot von Plastiktüten aufgerufen hat. Wenn man den Deutschen schon von weitem an seinen von zusammengeknüllten Jutesäckchen ausgebeulten Jacken- und Hosentaschen erkennt, so die unbestreitbare Logik, kann das nicht nur der Umwelt, sondern auch der deutschen Identität nur gut tun.
Moralisten, Realisten und Konstruktivisten werden diese Entwicklungen sicher völlig unterschiedlich bewerten. Aber dass die deutsche Identität heute nur noch eine Rest-Identität ist, also eine Gemeinsamkeit, die nicht positiv definiert werden kann, sondern erst dadurch zustande kommt, dass alles Unerwünschte sukzessive aus der eigenen Selbstbeschreibung ausgeschlossen wird, wird keiner von ihnen bestreiten. Irgendwie ist die Form der doppelten Verneinung, also dass Deutschland nur noch das ist, was es nicht nicht ist, ja auch eine typisch deutsche Denkfigur.
Nachtrag: Bei citronengras gibt es das perfekte Bild zu diesem Beitrag.
Labels: Bausteine einer Theorie des Deutschseins, deutsche tugenden, ungetestete hypothesen
10 Comments:
Und was betrifft daran ausschließlich die BRD? Identität braucht Alterität, und jede "positive" Identität ist eine mehr oder minder wirkungsvolle Fiktion. Vielleicht jede "kollektive" Identität überhaupt.
"Kollektive Identität wird normalerweise als die Summe der gemeinsamen Merkmale einer Gruppe von Menschen definiert."
Von wem? Dem fürsorglichen Staat mit seiner Kultur- und Geschichtspolitik? Von irgendwelchen kapitalstarken Eliten? Während die Mitglieder eines Vereins ihre "Vereinsidentität", sollte es sowas geben, noch mehr oder weniger deutlich aushandeln können, hört es bei den "Bewohner eines Landes" auf. Überhaupt ein schöner Sprung an dieser Stelle.
"Nun ist mit den traditionellen deutschen Tugenden - Pünktlichkeit, Fleiß und Gründlichkeit, um nur ein paar zu nennen - spätestens seit den Verbrechen des dritten Reichs kein Staat mehr zu machen."
Ups, hier geht's ja tatsächlich mythologisch zu.
"Wenn aber eine positive Identität auf der Basis einer Reihe gemeinsamer Eigenschaften nicht möglich ist, bleibt nur ein Ausweg: Man definiert sich durch das, was man nicht ist oder nicht sein will."
Richtig. Wobei zu bezweifeln ist, ob eine positive Identität überhaupt jemals möglich war.
@ bioadapter
Jaja, richtig, auch eine positive kollektive Identität schließt die jeweils Anderen aus. Aber sie definiert sich über irgend etwas und nicht über nichts.
Und Du hast natürlich auch Recht, dass kollektive Identität nur eine "mehr oder minder wirkungsvolle Fiktion" ist. Aber der Unterschied zwischen "mehr" und "minder" wirkungsvoll ist hier der Unterschied ums Ganze. Das ist der Unterschied zwischen dem "American Dream" und "Deutschland, ein Sommermärchen"!
Der "American Dream" entstand aus der Alterität mit dem "European Nightmare", nämlich der feudalen Klassengesellschaft. Bioadapter hat da schon recht. Identität kann nicht aus sich selbst definiert werden, sondern immer mit Hilfe von Augrenzung (eines Anderen).
@media-tetrads
Ok, dann also noch ein bisschen abstrakter: spätestens seit Luhmann diesen komischen Logiker George Spencer Brown gelesen hat wissen wir, dass jede Unterscheidung (oder "Form", wie GSB gerne sagt) zwei Seiten hat. Jede Inklusion ist dann gleichzeitig auch Exklusion. Auf diese logische Binsenweisheit hinzuweisen ist nicht falsch. Sie bringt aber auch noch keine weltbewegend neue Erkenntnis. Interessanter wird es, wenn man zeigen kann, auf welcher Seite der Unterscheidung Inklusion/Exklusion sich ein Kollektiv gerade befindet. Oder wenn man Bewegungen von der einen zur anderen Seite feststellen kann.
Die Hypothese, dass Deutschland, entgegen vielen politischen ("Leitkultur") und medialen ("Patriotismus") Beschwörungen, heute fest auf der Exklusion-Seite der Unterscheidung angekommen ist, versucht dann eben, ein bisschen mehr über die spezifisch deutsche Situation auszusagen, als Euer "Identität ist immer auch Ausgrenzung"-Relativismus das jemals kann. Aber so eine Hypothese ist natürlich auch viel angreifbarer als einfache logische Aussagen, die keine empirische Verifikation brauchen.
Wenn dieses Blog irgendwann mal erwachsen und zu einem großen sozialwissenschaftlichen Institut geworden ist, werde ich die Hypothese von der deutschen Identität durch Exklusion empirisch überprüfen. Bis dahin bleibt sie reine Spekulation.
Das ändert ja nichts an der Tatsache, dass eine Kollektividentität andere (Kolektive) ausgrenzt. Leitkultur (positiv) ist ja in diesem Nationaldiskurs das Gegenteil von Parallelkultur (negativ) etc. etc. Inklusion hat vielmehr mit Hybridität zu tun - oder wenn man so will mit DEMOKRATIE. Es geht hier eher um Begriffe (Hybridität-Identität) die du glaub (pardon) etwas falsch verwendest. Wenn eine Gesellschaft zunehmend versucht seine Identität zu definieren, geschieht das jedenfalls IMMER durch Ausgrenzung. Inklusions-Prozesse hingegen deuten auf Demokratisierungsprozesse innnerhalb der Gesellschaft hin. Was du da oben beschreibst ist halt lediglich ein bestimmter eher undemokratischer Trend ... ;)
Der Mythos des "American Dream" basiert auf der Vorstellung, dass die US of A als das "Nicht-Europa" begriffen werden, wie media-tetrads angemerkt hat. Heute ist man halt "die Nicht-Muslimische-Welt", da ebendiese "unsere Freiheiten" bedroht, die wiederum per Bundesgesetz immer weiter beschnitten werdne. Inzwischen ist aber auch zu den kapitalschwächsten Gesellschaftsschichten die Erkenntnis vorgedrungen, dass der "am. Dr." ein einziger Beschiss war, und dass das Zaubermärchen vom Tellerwäscher, der Millionär wurde, gerade in den USA unmöglich zu verwirklichen ist. Derweil jagt man "illegale Immigranten", die paradoxerweise den Rückgrat der US-Ökonomie bilden. Soviel zum vielbeschworenen melting pot, der auch vor hundert Jahren nur rassisch unbedenkliche Individuen einzuschmelzen in der Lage war.
Dass der "American Dream" und die "Bill of Rights" nur für den "white middle class man" bestimmt war und grösstenteils noch ist, ist ja offensichtlich, was aber andererseits auch wieder bestätigt, dass derlei Kollektividentitäten meistens nur verlogene Wunschvorstellungen auf Kosten anderer (diejenigen die eben in diese Wunschvorstellung nicht hineinpassen) sind.
Jetzt wird aber ein bisschen wild zwischen verschiedenen Themen und Abstraktionsebenen hin und her gehüpft. Um das mal abschließend zusammenzufassen:
1) Jedes Leitbild grenzt die aus, die ihm nicht entsprechen. Richtig. Aber Ausgrenzen allein schafft noch lange kein Leitbild. Das ist der Unterschied, der mich hier interessiert.
2) Demokratie: Dass Nichtrauchergesetze, die mit parlamentarischer Mehrheit beschlossen wurden, undemokratisch sind, ist eine gewagte These.
3) Hybridität: Wer auf diesem Blog das Wort "hybrid" in den Mund nimmt hat immer Recht, muss aber zur Strafe 5 Euro an eine gemeinnützige Organisation entrichten.
Also "Raucher" würde ich ja nicht unbedingt als eine "gesellschaftliche Gruppe" bezeichnen, die von einem Diskurs ausgeschlossen wird. Das geht eher in Richtung "Freizeitbeschäftigung" und hat mit Demokratie nix zu tun - weil auch ein Raucher trotz Anti-Rauchergesetze überall seine Meinung kundtun kann - nur eben nicht mit ner Kippe in der Hand.
Die 5 Euro spende ich dann der "Deutschen GEsellschaft für Hybridität" - sobald sie eingerichtet ist.
"Jedes Leitbild grenzt die aus, die ihm nicht entsprechen. Richtig. Aber Ausgrenzen allein schafft noch lange kein Leitbild. Das ist der Unterschied, der mich hier interessiert."
Wer an "Leitbilder" glaubt, der wird selig. Institutionalisierte Ausgrenzung + historische Kontingenz + repressive Kulturpolitik = "positives Leitbild". Eine unfassbar wertvolle Sache, die ich im heutigen Deutschland irgendwie nicht vermisse.
Und da du von Hybridität nichts hältst - viel Spaß auf der Suche nach der neuen frisch-fromm-fröhlichen Deutschheit. Wird kein leichtes Unterfangen, um es nett zu sagen.
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