29.9.06

leidkultur

"Die hervorstechenden positiven Eigenschaften oder Neigungen, die einst das Deutsche klar definierten, waren Fleiß, Tatkraft, Ordnungssinn, Disziplin, Pünktlichkeit, Gehorsam, Zuverlässigkeit; die eher negativen Seiten der gleichen Medaille waren Militarismus, Kadavergehorsam und Herdentrieb. Heute sind an ihre Stelle Pessimismus, Lethargie und Unzufriedenheit getreten und haben aus den Deutschen ein Volk von Meckerern, Miesmachern und politisch, gesellschaftlich und religiös uninteressierten oder desorientierten Opportunisten gemacht, ein Volk, das alles andere als stolz auf sich ist.

Wenn nun die Deutschen ihr Land nicht mehr lieben, selbst nicht mehr auf ihr Deutschsein stolz sein können, warum, frage ich, sollten nun unsere Zuwanderer ihr neues Land lieben, stolz darauf sein? Logisch, dass sie sich dann eher wieder auf ihre alten, bewährten Bräuche verlassen, als sich mit neuen anzufreunden oder sich gar zu assimilieren, zu integrieren."
[Mario Adorf, Träger des Goldenen Schlitzohrs, in dem von Bundestagspräsident Norbert Lammert herausgegebenen Sammelband „Verfassung. Patriotismus. Leitkultur. Was unsere Gesellschaft zusammenhält“. Via Welt.]

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