20.3.07

trittbrettfahrer

In den siebziger Jahre war die FDP einmal eine richtige Umweltpartei. Seitdem ist sie in Sachen Umweltschutz eigentlich nur noch an ausgewählten Tankstellen in Erscheinung getreten, wo sie vor laufenden Kameras verdutzten Autofahrern die rot-grüne Ökosteuer zurückerstattet hat. Oder durch den Vorschlag, die nationale Ölreserve anzuzapfen um die Benzinpreise zu senken - eine Schnapsidee, die Liberalpopulist Guido Westerwelle damals als "kluge und sinnvolle Möglichkeit" bezeichnete.

Doch jetzt, wo von Bild bis ADAC plötzlich jeder in Deutschland schon immer Klimaschützer war, ist die "Vorfahrt-für-Arbeit"-Programmatik der FDP passé. Schnell gräbt sie ihre grünen Wurzeln aus, legt kummervoll die Stirn in Falten und sorgt sich um die Umweltverträglichkeit der Dienstwagenflotte der Bundesregierung. Dabei entdeckt sie "dass die Bundesregierung ihrer umwelt- und klimapolitischen Vorbildfunktion nicht nachkommt" und fordert:
"Die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung in der Umwelt- und Klimapolitik muss sich an ihrem eigenem (sic) Verhalten beim Beschaffungswesen messen lassen."
Selten lagen die FDP und Umweltschutzverbände wie die Deutsche Umwelthilfe so nahe beieinander. Damit dürfte einer Ampel- bzw. Jamaica-Koalition nicht mehr viel im Weg stehen.

[P.S.: Quizfrage: Welcher Minister fährt den dicksten Dienstwagen?]

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Guido, bleib bei deiner Leistung

20/3/07 22:44  
Blogger jensscholz said...

Antwort: Der dickste?

18/4/07 13:56  

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