gammelflaggen
"Berlin (jwd) - Deutschlandflaggen waren der große Renner der Fußball-WM. Für einige Wochen hüllte sich das ganze Land in Schwarz-Rot-Gold. Insgesamt eine Million Plastik- und Polyesterfähnchen gingen alleine in unserem Land über den Ladentisch. Doch ebenso schnell wie die Fahnen auftauchten, waren sie auch wieder verschwunden. "Aus den Augen, aus dem Sinn", dachten die meisten. Nur den Umweltschützern von der westdeutschen Verbraucherzentrale genügte das nicht. Beim renommierten Zentrum für Abfall- und Recyclingforschung in Müllheim a.d.R. gaben sie eine "Studie über den Verbleib der Deutschlandflaggen nach Abschluss der FiFaFußballweltmeisterschaft" in Auftrag. Die Ergebnisse der Studie, die gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, sind schockierend. Weniger als ein Drittel der Deutschlandflaggen wurde im Anschluss an die WM ordnungsgemäß in der Restmülltonne entsorgt. Der Rest gammelt langsam vor sich hin. An grauen Häuserfassaden und verrostenden Fernsehantennen, in Straßengräben und leeren Blumenkästen, in Schubladen und verstaubten Kellerregalen, ja sogar in Werkstätten und Kühlhäusern sind die verblassenden Stofffetzen anzutreffen und stellen eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Umwelt dar. "Wir haben es mit einer tickenden Zeitbombe zu tun", so der Autor der Studie, Dr. A.B. Fall. Die Billigflaggen seien aus minderwertigem Material hergestellt und mit einer Vielzahl von hochgiftigen Substanzen belastet. Dies könne einerseits zu einem erhöhten Eintrag von Schwermetallen, Formaldehyd, Phenolen, Phtalaten sowie kanzerogenen Farbstoffen in die Umwelt führen. Andererseits sei überhaupt noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen die ständige Konfrontation mit den schnell verblassenden Deutschlandfarben auf die immer noch fragile nationale Identität haben wird. Der gerade wiederentdeckte deutsche Patriotismus, so der Experte, laufe Gefahr, "in einem Meer von Gammelflaggen unterzugehen". Angesichts dieser doppelten Bedrohung sei es keinesfalls übertrieben, von einem handfesten Gammelflaggenskandal zu sprechen. In einem eindringlichen Appell warnte Dr. Fall die Bundesregierung vor Untätigkeit. "Das Zeitfenster für eine Abwendung der Katastrophe schließt sich. Das feuchte Herbstwetter der nächsten Monate wird eine enorme Beschleunigung des Zersetzungsprozesses mit sich bringen". Wenn bis Anfang Oktober nicht gehandelt werde, dann müsse die Geschichte der deutschen Fußball Weltmeisterschaft vielleicht bald neu geschrieben werden."
[Quelle: La Deutsche Vita - Zeitung für Deutschlandfragen]
[Quelle: La Deutsche Vita - Zeitung für Deutschlandfragen]
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