mehr ist weniger
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"Sowohl das Bundesministerium der Justiz als auch der Generalbundesanwalt konzentrieren sich auf ihre Kernaufgaben - ganz im Sinne des Programms 'Moderner Staat - Moderne Verwaltung'".Schlank ohne zu hungern. Die überflüssigen bürokratischen Pfunde werden einfach in eine neue Behörde verlagert und schon ist die Bundesjustiz neu aufgestellt und "fit" für den "europäischen und internationalen Justizverkehr".
Neben dieser offiziellen gibt es aber noch eine überraschend ehrliche zweite Antwort. Sie lautet regionale Standortpolitik. Auf der Internetseite der Initiative Bürokratieabbau heißt es zu den Zielen des neuen Amtes unverblümt:
"Das BfJ sichert in Bonn dauerhaft Arbeitsplätze und wertet den Justizstandort Bonn auf".Im Gesetzentwurf selbst steht:
"Im Ergebnis werden in der neu zu schaffenden Bundesoberbehörde herausragend wichtige Zuständigkeitsbereiche geschaffen, die für attraktive Arbeitsplätze am Standort Bonn sorgen".Und Justizministerin Zypries schreibt in ihrer Pressemitteilung:
"Es wird niemand von Berlin nach Bonn umziehen müssen, und auch nicht umgekehrt. Wir schaffen eine zukunftsweisende Perspektive für die Bonner Bediensteten des Bundesministeriums der Justiz und des Generalbundesanwalts und erfüllen den vorgesehenen Bonn-Ausgleich mit Leben".Traditionelles Versorgungsdenken verkleidet als modernes Fitnessprogramm und bürokratische Schlankheitskur. Das ist anscheinend die neue Berliner Rhethorik.
Labels: euphemismen, standort deutschland
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