der deutsche film macht süchtig
Deutsche Filme machen süchtig. Allerdings nicht so, wie es die Filmemacher gerne hätten. Weil in deutschen Film- und Fernsehproduktionen mehr als doppelt so oft geraucht wird wie in ausländischen Filmen, stellen sie nach Ansicht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung einen "Risikofaktor für den Beginn des Rauchens bei Kindern und Jugendlichen" dar. Tabakkonsum "sei kein wertfreies dramaturgisches Mittel, sondern ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, das zur Nachahmung verleitet". Angesichts einer derartigen Bedrohung darf sich die Drogenbeauftragte natürlich nicht länger zurückhalten und wirft sich todesmutig zwischen unsere wehrlose Jugend und die mörderischen Zelluloid-Glimmstengel:
„Ich möchte eine Diskussion zwischen Gesundheitswissenschaftlern und Medienfachleuchten in Gang bringen, um zusammen zu erörtern, wie die Häufigkeit des Rauchens im deutschen Fernsehen und deutschen Kinoproduktionen gesenkt werden kann.“Eine Diskussion ums Rauchen in Gang bringen ... Gemeinsam das Problem erörtern ... Wenn man bedenkt, dass der Kulturstaatsminister eine Tür weiter gerade 60 Millionen Euro an genau diese jugendgefährdenen Filmproduktionen verteilt, ohne irgendeine Bedingung hinsichtlich des Tabakkonsums am Dreh zu stellen, dann klingt das ziemlich stark nach Scheinaktivität.
Labels: dialektik der belehrung, x-mal deutschland
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